Wenn Sie selber tapezieren möchten, finden Sie eine unglaubliche Vielfalt an möglichen Tapeten vor, die unterschiedlichste Gestaltungen der eigenen vier Wände erlauben. Das Tapezieren selbst ist auch durch Laien bei gründlicher Vorbereitung gut zu bewerkstelligen, lediglich sehr komplizierte Aufgaben überlassen Sie besser dem Malermeister. Dazu kann beispielsweise die Arbeit auf extrem glatten Flächen gehören (vorrangig Metallic), bei denen sich zwingend eine Untertapete oder Streichmakulatur erforderlich macht. Hier müssen Sie nicht um jeden Preis selber tapezieren.
Vorbereitung des Tapezierens
Ein Untergrund muss vor allem in Altbauten zum Teil aufwendig vorbereitet werden, wozu die restlose Entfernung alter Tapeten und wasserlöslicher Anstriche gehört. Dispersionen werden auf Festigkeit geprüft, frühere Lackanstriche angelaugt und mit Haftbrücken gestrichen. Um beim selber Tapezieren eine einwandfreie Verarbeitung zu erzielen, ist der Kleister im richtigen Verhältnis zur Tapetendicke anzusetzen. Grundsätzlich gilt: Rühren Sie ihn lieber etwas dicker als zu dünn an und lassen Sie ihn so lange quellen, bis er beinahe transparent erscheint und völlig homogen ist. Das Mischungsverhältnis und die Quellzeit werden durch die Hersteller angegeben. Der Zuschnitt von Tapeten erfolgt stets in der Höhe des Raumes zuzüglich fünf bis zehn Zentimeter. Das ist der Verschnitt, den Sie etwas länger wählen sollten, wenn Sie zum ersten Mal selber tapezieren. Sehr wichtig wird der Verschnitt bei ansatzfreien Mustern, hier werden die Bahnen beim Zuschneiden möglichst nebeneinandergelegt. Die Weichzeit einer Tapete nach dem Auftragen von Kleister beträgt nur wenige Minuten, auch hierzu gibt der Beipackzettel des Kleisters entsprechend des Mischungsverhältnisses entsprechend Auskunft. Kleistern Sie stets nur wenige Bahnen ein, je nachdem wie schnell Sie selber tapezieren.
Tipps zum Tapezieren
Die Tapezierrichtung ergibt sich aus dem Lichteinfall, daher wird am Fenster begonnen. Damit die Bahnen lotrecht verlaufen, loten Sie die erste Bahn senkrecht aus, damit verlaufen die anschließenden Bahnen automatisch gerade. Diese erste Bahn wird beim selber Tapezieren mit einem Überstand oben angesetzt, damit gleichen Sie Höhenunterschiede aus. Ein Malermeister wählt diesen Überstand gewöhnlich sehr knapp, beim selber Tapezieren benötigen Sie meist etwas mehr Spiel. Wenn die Tapetenbahn oben angeklebt wurde, richten Sie sie senkrecht aus und bürsten sie von der Mitte beginnend blasenfrei hin zu den Seiten an. Für Tapeten mit empfindlicher Oberfläche kann statt der Bürste eine Gummiwalze verwendet werden, die Naht wird mit einem konischen Nahtroller angedrückt. Kleisterspuren entfernen Sie umgehend mit dem Lappen. Nach dem Tapezieren vermeiden Sie eine zu schnelle Austrocknung, indem Sie gerade nicht heizen und auch Zugluft unterbinden. Das verhindert das Platzen der Nähte. Am nächsten Morgen finden Sie ein tadelloses Zimmer nach Ihrem selber Tapezieren vor.